Beispiele für die Arbeit mit Maxima

Hier werden Beispiele gezeigt, wie mit dem Computeralgebrasystem Maxima Aufgaben bearbeitet werden können. Die Beispiele entsprechen einer Vorlesung für Naturwissenschaftler, die zwei Semester Mathematik belegen müssen.

Die Beispiele wurden vollständig mit wxMaxima erstellt und aus wxMaxima nach HTML exportiert.

Auswahl der Kapitel

2 Ableitung von Funktionen

Beispiel 1: Ableitung als Grenzwert des Differenzenquotienten

Zu Beginn der Sitzung löschen wir eventuell vorhandene Variablen und Funktionsdefinitionen mit der Funktion kill.

(%i1) kill(all)$

Wir zeigen die Definition des Differenzenquotienten in der Schreibweise von Maxima.

Die Funktion limit bildet den Grenzert. Das erste Argument ist der Ausdruck für den der Grenzwert bestimmt werden soll. Es folgen die Grenzwertvariable und der Wert gegen den die Variable gehen soll.

(%i1) limit((f(x+h)-f(x))/h, h, 0);

Result

Im folgenden definieren wir jeweils die Funktion und bilden dann den Differenzenquotienten.

(%i2) f(x):=x^2$

(%i3) limit((f(x+h)-f(x))/h, h, 0);

Result

(%i4) f(x):=sqrt(x)$

(%i5) limit((f(x+h)-f(x))/h, h, 0);

Result

(%i6) f(x):=10/x$

(%i7) limit((f(x+h)-f(x))/h, h, 0);

Result

(%i8) f(x):=3*x^3$

(%i9) limit((f(x+h)-f(x))/h, h, 0);

Result

Beispiel 2: Summenregel

Für die folgenden Funktionen ist die Summenregel der Ableitung anzuwenden.

Die Summenregel wie sie Maxima in einer symbolischen Schreibweise anwendet.

(%i10) f(x):=u(x)+v(x)$

Die Ableitung wird mit der Funktion diff gebildet. Das erste Argument ist die Funktion und das zweite Argument die Variable.

(%i11) diff(f(x),x);

Result

Hinweis: Höhere Ableitungen und partielle Ableitungen sind ebenfalls möglich. Das folgende Beispiel zeigt ein Beispiel für die Schreibweise.

(%i12) kill(f)$
diff(f(x,y),x,2,y,3);

Result

Die folgenden Beispiele zeigen die Ergebnisse für die erste Ableitung verschiedener Funktionen.

(%i14) f(x):=4*x^5 + x^(1/3) + a^10$

(%i15) diff(f(x), x);

Result

(%i16) f(x):= exp(x) - sin(x) + cos(x)$

(%i17) diff(f(x), x);

Result

(%i18) f(x):= a^n*x^n + b^(n-1)*x^(n-1) + c*n$

(%i19) diff(f(x), x);

Result

Beispiel 3: Kettenregel

In den folgenden Beispielen wendet Maxima die Kettenregel an.

(%i20) f(x):= sin(2-x^3+3*x^4)$

(%i21) diff(f(x), x);

Result

(%i22) f(x):= exp(x^2+3*x)$

(%i23) diff(f(x), x);

Result

(%i24) f(x):= log(cos(x^2))$

(%i25) diff(f(x), x);

Result

Beispiel 4: Produktregel

Anwendung der Produktregel für die Ableitung von Funktionen.

Zunächst die Produktregel in der symbolischen Schreibweise von Maxima.

(%i26) f(x):= u(x) * v(x)$

(%i27) diff(f(x), x);

Result

Beispiele für die Anwendung der Produktregel für die Ableitung von Funktionen.

(%i28) f(x):= exp(x)*sin(x)$

(%i29) diff(f(x), x);

Result

(%i30) f(x):= x^2*sqrt(3*x)$

(%i31) diff(f(x), x);

Result

(%i32) f(x):= 7*x^(1/3)*log(x)$

(%i33) diff(f(x),x);

Result

Beispiel 5: Quotientenregel

Beispiele für die Anwendung der Quotientenregel.

Die Quotientenregel in der symbolischen Schreibweise von Maxima.

(%i34) f(x):= u(x)/v(x)$

Das Ergebnis wird mit der Funktion ratsimp vereinfacht, um ein Ergebnis zu erhalten, dass der bekannten Lehrbuchformel ähnelt. Maximas Ergebnis unterscheidet sich durch die Reihenfolge der Terme im Nenner des Ausdrucks von einer Lehrbuchformel.

(%i35) diff(f(x), x),ratsimp;

Result

Beispiele für die Anwendung der Quotientenregel für die Ableitung von Funktionen.

(%i36) f(x):= log(x)/x^2$

(%i37) diff(f(x), x);

Result

(%i38) f(x):= sqrt(x)/(x+1)^2$

(%i39) diff(f(x), x);

Result

(%i40) f(x):= exp(2*x)/(x-1)$

(%i41) diff(f(x), x);

Result

Beispiel 6: Gemischte Ableitungen

(%i42) f(x):= log(log(log(x)))$

(%i43) diff(f(x), x);

Result

(%i44) f(x):= x^2*cos(x)/(x+1)$

(%i45) diff(f(x), x);

Result

(%i46) f(x):= exp(x*sin(x))$

(%i47) diff(f(x), x);

Result

(%i48) f(x):= log(2*x)*sin(sqrt(x^2+1))$

(%i49) diff(f(x), x);

Result

Beispiel 7: Ableitung der Umkehrfunktion

Wir definieren die Funktion y(x) = x^(1/6) als eine Gleichung und nehmen an, dass y>0 ist.

(%i50) assume(y>0)$
eqn: y=x^(1/6);

Result

Wir lösen die Gleichung mit der Funktion solve nach x auf. An dieser Stelle benötigt die Funktion solve die Information, dass y>0 ist.

(%i52) solve(eqn, x);

Result

Mit der Funktion first bekommen wir das erste Element der obigen Liste. Das ist in diesem Fall unsere inverse Funktion. Dann differenzieren wir die rechte Seite der Gleichung und nehmen den Kehrwert.

(%i53) 1/diff(rhs(first(%)),y);

Result

Zuletzt sustituieren wir die ursprüngliche Gleichung in das Ergebnis zurück und erhalten das gewünschte Ergebnis.

(%i54) subst(eqn,%);

Result

Das ist die Ableitung der ursprünglichen Funktion

(%i55) diff(x^(1/6), x);

Result

Zum Abschluss entfernen wir die Anname y>0.

(%i56) forget(y>0);

Result

Ein weiteres Beispiel für die Ableitung der Umkehrfunktion.

(%i57) eqn: y = log(x);

Result

(%i58) solve(eqn, x);

Result

(%i59) 1/diff(rhs(first(%)), y);

Result

(%i60) subst(eqn, %);

Result

Zur Probe die direkte Ableitung.

(%i61) diff(log(x), x);

Result

Ein weiteres Beispiel für die Funktion y(x) = sqrt(exp(x)+1) mit y>0.

(%i62) assume(y>0)$
eqn: y = sqrt(exp(x)+1)$

(%i64) solve(eqn, x);

Result

(%i65) 1/diff(rhs(first(%)), y);

Result

(%i66) subst(eqn, %);

Result

(%i67) forget(y>0)$

Zuletzt die Probe.

(%i68) diff(sqrt(exp(x)+1), x);

Result

Beispiel 8: Implizite Ableitung

Wir suchen die implizite Ableitung der folgenden Funktion.

(%i69) eqn: x^2 + 2*y^2 =22$

Die Variable y ist von x anhängig. Wir definieren dies mit der Funktion depends.

(%i70) depends(y,x);

Result

Jetzt können wir beide Seite der Gleichung ableiten. Die Ableitung von y tritt symbolisch als dy/dx auf.

(%i71) diff(eqn, x);

Result

Die Ableitung der Gleichung wird mit der Funktion nach dy/dx aufgelöst.

(%i72) sol: solve(%,diff(y,x));

Result

Die rechte Seite der Gleichung ist die Steigung.

(%i73) rhs(first(sol));

Result

Zuletzt berechnen wir die Steigung der Tangente für den Punkt P(2,3), indem wir die Werte einsetzten.

(%i74) %, x=2, y=3;

Result

Beispiel 9: Implizite Ableitung

Bestimmen Sie die Steigung der Tangente an den Kreis um den Koordinatenursprung mit dem Radius r=5.

Die Kreisgleichung für einen Kreis um den Koordinatenursprung mit dem Radius r=5 ist:

(%i75) eqn: x^2 + y^2 = 5^2$

Wir gehen wir im letzten Beispiel vor und berechnen die implizite Ableitung, um die Steigung zu finden.

(%i76) depends(y,x);

Result

(%i77) diff(eqn, x);

Result

(%i78) sol: solve(%, diff(y,x));

Result

(%i79) rhs(first(sol));

Result

(%i80) %, x=3, y=4;

Result


Created with wxMaxima.